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Erste gemeinsame Vorstandssitzung

Zum ersten Mal seit Bestehen der Städtepartnerschaft trafen sich in Wittichenau die Vorstände des Partnerschaftsvereins Wittichenau und des Partnerschaftskomitees Bad Honnef / Wittichenau unter Leitung ihrer Vorsitzenden Peter Endler und Peter Popella und in Anwesenheit von Bürgermeister Popella zu einer gemeinsamen Sitzung.

„Während mehr als zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung viele innerdeutsche Städtepartnerschaften längst eingeschlafen sind, ist die Partnerschaft zwischen unseren beiden Städten nach wie vor sehr lebendig. Und das soll auch so bleiben“, so Peter Endler. „Deshalb haben wir gemeinsam mit den Wittichenauer Freunden überlegt, wie wir noch mehr Vereine und insbesondere auch die jüngere Generation intensiver in unsere Aktivitäten einbinden können.“

In den ersten Jahren haben ganz praktische Aufgaben, wie die Vermittlung von Ausbildungsplätzen für Wittichenauer Jugendliche, im Mittelpunkt der Aktivitäten der Partnerschafts-Vorstände gestanden. Solche Hilfen werden erfreulicherweise nicht mehr gebraucht.

In einer Zeit, in der die heutige Schülergeneration nur noch aus dem Geschichtsunterricht weiß, wie es überhaupt zu den innerdeutschen Partnerschaften gekommen ist, sind neue Ansätze notwendig, um junge Menschen für diese Partnerschaften zu interessieren – und um die Chancen zu nutzen, die sie bieten.

Peter Endler: „Die innerdeutschen Städtepartnerschaften sind zum Beispiel hervorragend geeignet, europäische Brücken zu schlagen.“ So ist durch vielfältige Kontakte zwischen den insgesamt fünf weiteren Partnerstädten von Bad Honnef und Wittichenau längst ein europäisches Freundschaftsnetz entstanden, das nach dem Willen der Partnerschafts-Vorstände weiter ausgebaut werden soll. Auf Initiative von Beate Hufnagel (Wittichenau), Sebastian Schickart und Cornelia Nasner planen die Bad Honnefer und die Wittichenauer ganz konkret für 2013 eine Jugendfreizeit mit jungen Menschen aus der Wittichenauer Partnerstadt Lubomierz (Polen), aus Wittichenau, aus Bad Honnef und aus Berck-sur-mer in unserer französischen Partnerstadt.

Darüber hinaus wollen die Wittichenauer im nächsten Jahr ein Hallenfußballturnier sowie ein Tischtennisturnier unter Beteiligung ihrer drei Partnerstädte Tanwald (Tschechei), Lubomierz und Bad Honnef durchführen.

„Die gemeinsame Vorstandssitzung hat gezeigt, wie viele Ideen es in beiden Städten gibt, um unsere Partnerstadt lebendig zu erhalten. Wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen in Bad Honnef“, so Peter Endler.

Rhöndorfer Grundschulkinder freuen sich über Grüße aus Wittichenau

Die Grundschüler der GGS Rhöndorf halten stolz ihre Friedenstaube in den Händen. „Das hast du gut gemacht!“, so ein Kind der Rhöndorfer Grundschule. Nachdem die Taube mit dem schönen Ölzweig im Schnabel am 2. April 2012 zusammen mit der Schulleiterin der Europaschule in Rhöndorf, Melanie Schulz, nach Wittichenau flog, um eine Schulpartner-schaft mit der Krabat Grundschule in Wittichenau zu gründen, kehrte sie nun zu den Rhöndorfer Grundschulkindern zurück. Aber die Taube kam nicht allein nach Rhöndorf. Bei ihrer Rückkehr brachte die Taube ihren Ölzweig und liebevoll gestaltete Steckbriefe der Wittichenauer Kinder mit, welche die amtierende Wittichenauer Schulleiterin Bettina Kilz mit ihrem Kollegium geplant und mit den Kindern umgesetzt hat.

Offiziell übergeben wurde die Friedenstaube samt der Steckbriefe auf dem diesjährigen Bad Honnefer Stadtfest, an dem viele Wittichenauer Freunde teilnahmen. Am Schulstand der GGS Rhöndorf trafen sich Peter Endler, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees Bad Honnef-Wittichenau, Melanie Schulz, Schulleiterin der GGS Rhöndorf und die Vorsitzende der Schulpflegschaft der Krabat-Grundschule Susanne Retzela aus Wittichenau. „Als ich die Friedenstaube wieder in den Händen hielt und sah, was sie unseren Kindern mitgebracht hat, war ich sehr gerührt“, so Schulleiterin Melanie Schulz.

Der nächste Schritt zu einer Schulpartnerschaft ist getan und lässt die Städte Bad Honnef und Wittichenau ein weiteres Stück zusammenwachsen. Denn die Rhöndorfer Kinder sind natürlich fleißig dabei, die Steckbriefe zu beantworten und neue Schulfreundschaften über die Stadtgrenzen hinweg zu schließen. Da macht Schreiben doch gleich noch mehr Spaß!

Autorin: Melanie Schulz
Schulleiterin GGS Rhöndorf

Begegnung im Bad Honnefer Rathaus mit den Gästen aus Partnerstädten

Bad Honnef. Um die Feierlichkeiten „150 Jahre Stadtrechte Bad Honnef“ vor dem großen Festabend im Kursaal einzuläuten, hatte Bürgermeisterin Wally Feiden die Gäste aus Partnerstädten und die Bad Honnefer Partnerschaftskomiteemitglieder zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Schließlich waren die Vertreter und Delegationen der Partnerstädte aus fast ganz Europa angereist. Im Rathaus hatten sie die Möglichkeit, vorab ein paar Worte mit der Bürgermeisterin zu wechseln. Alle freuten sich auf das große Fest und gratulierten Bad Honnef zum Geburtstag.

Bürgermeister Udo Popella aus Wittichenau in der Oberlausitz erinnerte in seiner Ansprache an die Wurzeln der Städtepartnerschaft Wittichenaus mit Bad Honnef und dankte auch Bürgermeister a. D. Werner Osterbrink für seine Initiative während der Gründungsphase vor mehr als 22 Jahren. Aus Frankreich Berck sur Mer angereist war stellvertretender Bürgermeister Alain Goillon. Er rief in hervorragendem Deutsch dazu auf, gemeinsam zu feiern. Ganz besondere Grüße überbrachte Bürgermeister Wieslaw Ziolkowski aus der polnischen Stadt Lubomierz, die seit 2008 Partnerstadt von Wittichenau ist. Er sprach seine Anerkennung für die sichtbar gute Entwicklung der Stadt Bad Honnef aus und wünschte ihr das Beste und weitere Erfolge in der Zukunft. Bürgermeister Leif Pettersson aus Ludvika in Schweden bedankte sich für die
Einladung und die Ehre, in Bad Honnef sein zu dürfen. Bad Honnefer Mitglieder des Partnerschaftskomitees Cadenabbia (Italien) übermittelten die Grüße von dort zum Fest, weil niemand der italienischen Freunde persönlich dabei sein konnte.

Zahlreich waren auch die Bad Honnefer Partnerschaftskomiteemitglieder erschienen und verbreiteten gute Laune. Gäste und Gastgeber freuten sich, die Gelegenheit zu haben, sich endlich einmal wiederzusehen. Es gab viel zu erzählen. Die Völkerverständigung funktioniert immer am Besten, wenn zusammen gefeiert werden kann. Bürgermeisterin Wally Feiden: „Lassen Sie uns – lasst uns – die Zeit, die wir hier zusammen verbringen dürfen, genießen.“ Das Stadtfest Bad Honnefs wird allen in guter Erinnerung bleiben.

Foto: Beim Empfang im Bad Honnefer Rathaus: Treffen der Bürgermeister und Stellvertreter aus Partnerstädten mit der Bad Honnefer Bürgermeisterin Wally Feiden
Foto von links nach rechts: Bürgermeister Leif Pettersson aus Ludvika/Schweden, Bürgermeister Wieslaw Ziolkowski aus Lubomierz/Polen, gastgebende Bürgermeisterin der Stadt Bad Honnef Wally Feiden, Bürgermeister Udo Popella aus Wittichenau/Sachsen, stellvertretender Bürgermeister Alain Goillon aus Berck sur Mer/Frankreich

Bad Honnef schrieb 150jährige Stadtrecht-Geschichte

Schützenkönigin Martina Modsching beschrieb es in einem Interview des WDR Bonn recht passend: „…Es sind die Menschen, die die Partnerschaft zwischen Wittichenau und Bad Honnef ausmachen!….“ Rheinische Frohnatur und feierfreudige Wittichenauer passen wunderbar zusammen und genau das erlebte die 37 köpfige Wittichenauer Delegation, die anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Stadtrecht Bad Honnef“ in der Partnerstadt weilten.

Am Freitag begrüßte Bürgermeisterin Wally Feiden beim Bürgermeisterempfang nicht nur die Wittichenauer Freunde, sondern auch Vertreter der Partnerstädte Berck sur Mer (Frankreich), Cadenabbia (Italien) und Ludvika (Schweden) mit den dazugehörenden Partnerschaftskomitees. Besonders herzlich empfing die Bürgermeisterin die Delegation aus Lubomierz, die den weiten Weg nicht scheuten und gern mitfeierten. Klassisch ging es im Anschluss bei der „Light classic“ im Kurhaus weiter, einem überaus hervorragenden musikalischen Hörgenuss. Der Ökumenische Gottesdienst in der „St. Johann Baptist“ Kirche und die Aufbauarbeiten des Präsentationsstandes des Partnerschaftsvereines Wittichenau füllten den Vormittag trotz andauernden Regens aus, bevor am Nachmittag der Festumzug vom Markt in den Reitersdorfer Park führte. Perfekt organisiert von Peter Popella, präsentierten die Wittichenauer in verschiedenen Trachten und Uniformen die Vielfalt der Tradition und Kultur des Städtchens, so z. B. die Brauerzunft, die sorbisch katholische und sorbisch evangelische Tracht, die Schützenbruderschaft mit dem Königspaar, den Karneval, Fußball, Reitsport und die Feuerwehr. Natürlich durften regionale Produkte nicht fehlen und so konnte am Partnerschaftsstand Wittichenauer Bier, Kottener Käse und sorbischer Streuselkuchen verkostet werden. Das zog nicht nur die Honnefer Gäste an, sondern auch den WDR Bonn, der live aus Bad Honnef sendete und natürlich auch beim Wittichenauer Stand unsere Schützenkönigin befragte. Zu sehen ist der Beitrag der WDR Mediathek. Die aufgestellte Spendenbox enthielt zum Schluss rund 160,00 € und wird dem Projekt „Minirampe am Stadtteich“ beigesteuert. Bei herrlichem Sonnenschein fanden sich alle zum gemeinsamen Frühschoppen im „Alten Rathaus“ ein, bevor es kurz nach Mittag für die meisten wieder gen Heimat ging. Die Schützen feierten in Aegidienberg Schützenfest und traten erst am Montag den Heimweg an. Ein Wochenende, neuer und alter Kontakte, voller Eindrücke, zahlreichen Vorhaben und Terminen, freundschaftlichen Gesprächen liegt hinter allen. Danke den Organisatoren Peter Endler und Peter Popella und allen, die irgendwie beteiligt waren.

Stolpersteine zum Gedenken

Fünf Stolpersteine erinnern vor dem Haus Hoskerstraße 30 an die jüdische Familie Neufeld, die 1938 aus Wittichenau deportiert wurde. Das Geschichtsprojekt der Wittichenauer Pfadfinder brachte Licht ins Dunkel dieser Zeit.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt seit 1997 europaweit zum Gedenken an die Opfer des Natioanalsozialismus Stolpersteine. Insgesamt erinnern und mahnen derzeit 36.000 Steine und fünf davon tragen die Lebensdaten von Herrmann, Zipora, Rosa, Klara und Rut Neufeld, der Textilhändlerfamilie, die einige Jahre in Wittichenau lebte. Jugendliche der Wittichenauer Pfadfindergruppe beschäftigten sich ein Jahr lang mit dem Schicksal der Familie, befragte Zeitzeugen, recherchierte in Archiven. Eine beeidruckende Gedenkfeier mit der Verlegung der Stolpersteine, über die man, so Projektleiter Eric Schimann, ruhig stolpern soll. “Denken Sie über die Schicksale nach und laden Sie auch andere dazu ein!”
Mehr zum Projekt unter:
http://stolpersteine.wittichenauer-pfadfinder.de

Erstellt am 27.07.2012 09:14 von Stadtverwaltung Wittichenau
http://www.wittichenau.de

Geschichte und Entwicklung des Partnerschaftskomitees Bad Honnef-Wittichenau e.V.

Partnerschaftskomitees bestehen in der Regel auf Grund von Partnerschaftsverträgen zwischen zwei Städten unterschiedlicher Länder/Staaten. Sie dienen u.a. der Völkerverständigung. Das Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Wittichenau fällt insofern aus dem Rahmen, als Bad Honnef und Wittichenau seit dem 03. Oktober 1991 zu „einem Volk“ gehören und somit das so wichtige Kriterium der Völkerverständigung entfällt. Dafür waren jedoch mindestens genau so entscheidende Gründe sowohl für die Städtepartnerschaft als auch für die Gründung des Partnerschaftskomitees maßgeblich, die Folgen der Deutschen Teilung überwinden und demokratische Strukturen in der früheren DDR fördern zu helfen. Das entscheidende Datum für das Bad Honnefer Komitee ist der 09. November 1989. Bürgermeister Werner Osterbrink hielt sich mit 12 Lehrgangsteilnehmern des KSI in Nebelschütz auf Einladung des dortigen Pfarrers auf und erlebte dort dieses unvergleichbare systemverändernde Ereignis in der deutschen Geschichte. An diesem Abend und der darauf folgenden Nacht entstand die Idee der Städtepartnerschaft mit Wittichenau. In den Monaten zuvor hatte sich die Stadt bad Honnef auf Grund eines Ratsbeschlusses um entsprechende Städte in der DDR bemüht. Bernau und Prenzlau waren im Gespräch, Ziele für eine Findungskommission, die im Januar 1991 sich auf den Weg machten. Das dritte Ziel war Wittichenau. Auf dem Rückweg waren sich Bürgermeister und Stadtdirektor schnell einig, dem Stadtrat in Bad Honnef Wittichenau als Partnerstadt vorzuschlagen. Der Rat folgte diesem Vorschlag mit einem einstimmigen Votum. Der Partnerschaftsvertrag wurde in Bad Honnef im August 1990 und in Wittichenau ein Jahr später unterzeichnet. Das Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Wittichenau wurde am 05. Mai 1993 von 26 Mitbürgerinnen und Mitbürgern einschließlich der Vertreter der Bad Honnefer Ratsfraktionen im Ratssaal von Bad Honnef gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Alt-Bürgermeister Werner Osterbrink gewählt, der dieses Amt dann – gemeinsam mit dem Vorstand – fast 20 Jahre lang nutzte, insbesondere Strukturprobleme in der Partnerstadt überwinden zu helfen. Im Mittelpunkt stand dabei eine Lehrstellenaktion. In 12 Jahren haben mehr als 100 junge Menschen aus Wittichenau und Umgebung auf Vermittlung des Partnerschaftskomitees in Bad Honnef einen Ausbildungsplatz und eine Wohnung gefunden. Nach erfolgreichem Abschluss kehrten die meisten von ihnen in ihre ostsächsische Heimat zurück, wo sie in aller Regel einen Arbeitsplatz fanden. Das gleiche gilt auch für ca. 20 junge Leute die es vorzogen in Bad Honnef zu bleiben. Nachdem die Folgen der deutschen Teilung/Einigung in den Kommunen Bad Honnef und Wittichenau weitestgehend überwunden sind hat sich das Partnerschaftskomitee seit geraumer Zeit dem europäischen Einigungsgedanken und seine Auswirkungen auf die Gemeinden zu gewandt, nicht zuletzt, da die Partnergemeinde Wittichenau zwischenzeitlich Partnerschaftsverträge mit der tschechischen Stadt Tanvald und der polnischen Stadt Lubomiercz geschlossen hat. Wer daran mitwirken möchte, Europa in den Gemeinden zu verwirklichen und im Interesse der Gemeinden Einfluss zu nehmen, ist uns herzlich willkommen. Der Vorstand freut sich über jedes neue engagierte Mitglied. (Werner Osterbrink)