Kunst und Kultur in der sorbischen Oberlausitz

„Kunst und Kultur in der sorbischen Oberlausitz“ – dies war das Thema der Veranstaltung, zu der das Partnerschaftskomitee Bad Honnef / Wittichenau im Anschluss an die diesjährige Mitgliederversammlung eingeladen hatte. Cornelia Nasner, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, begrüßte als Referentin die Leiterin des Sorbischen Museums in Bautzen, Christina Bogusz.
„Ein zentrales Ziel des Partnerschaftskomitees ist es, den Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürgern die Besonderheiten unserer sächsischen Partnerstadt nahezubringen. Und dazu gehört zweifellos die interessante Kultur der Sorben“, so Cornelia Nasner. Wittichenau liegt in der Oberlausitz, im Siedlungsgebiet der Sorben. Der Besucher stellt dies bereits bei der Anreise fest, denn: Jedes Ortsschild ist zweisprachig – deutsch und sorbisch. Die Sorben sind eine von vier anerkannten nationalen Minderheiten in Deutschland – neben den Friesen, den Roma und Sinti sowie der dänischen Minderheit.
Heute leben in Deutschland (nur) noch rund 60.000 Sorben. Entsprechend wirbt das Sorbische Museum mit dem Slogan „Kleines Volk. Reiche Kultur“, der auch den Vortrag von Christina Bogusz gut zusammenfasst.
Die wundervoll verzierten Ostereier – eine besondere und ganz typische sorbische Handwerkskunst – sind ebenso wie das Osterreiten in Bad Honnef längst bekannt. Wie viel mehr aber die sorbische Kultur zu bieten hat, erläuterte die Leiterin des Sorbischen Museums anhand zahlreicher Fotos. Die sehr unterschiedlichen festlichen Trachten werden meist nur noch zu besonderen Anlässen getragen – es gibt aber immer noch sorbische Frauen, die sie täglich anlegen und damit zum Ausdruck bringen, dass sie sich in besonderer Weise mit der sorbischen Tradition verbunden fühlen.
Besondere Bräuche insbesondere zu den christlichen Feiertagen – wie die Vogelhochzeit, das Hahnrupfen und die weihnachtliche Tradition des „Bescherkindes“ prägen den Jahreslauf. Und es gibt einige sorbische Künstler, die auch überregional Bekanntheit erlangt haben – darunter der Schriftsteller Jurij Brezan, der unzähligen Lesern die sorbische Sagengestalt Krabat nahe gebracht hat. An ihn erinnert auch die Ausstellung „Krabat. Mensch. Mythos. Marke.“, die derzeit im Sorbischen Museum präsentiert wird.
Mit einem herzlichen Dankeschön an Christina Bogusz beendete Cornelia Nasner den interessanten Abend – der auch langjährigen Wittichenau-Freunden einiges Neue über unsere Partnerstadt und die vielfältige Kultur der Oberlausitz vermittelt hat.