Gedicht Ursula Mauritz – Jahresreises 2025 – Tschechien

Wittichenau- Nordostböhmen vom 19. Mai bis 24. Mai 2025

 

  1. Tag 19.Mai 2025

Fahrt über Gera mit Stadtrundgang, weiter nach Hoyerswerda zum Hotel und dann zum Abendessen nach Wittichenau „Zur Grafschaft

 

Wieder einmal geht es auf  Reisen,

verlockend am Ziel die böhmischen Speisen.

Wir sitzen gemütlich im warmen Bus,

vor uns die Landschaft ein Genuss.

Ein Film über Thüringen wird uns unterwegs gezeigt, aufgenommen von der Gruppe mit Heiterkeit.

 

Ginsterbüsche sehen wir kilometerweit,

sie blühen nur um diese Zeit.

Dichte Wälder ziehen an uns vorbei,

riesige Rapsfelder blühen gelb im Mai.

Doch sieht man auch Fichten, von Borkenkäfern betroffen,

wir können nur auf klimatische Besserung hoffen.

 

In Gera halten wir zur Mittagszeit,

eine uralte Stadt aus der Altsteinzeit.

Aus dem 10. Jahrhundert kommen die Berichte,

aufgeschrieben als Geschichte.

Naumburger Bischöfe regierten das Land,

lange Zeit mit Sinn und Verstand.

Gera oder auch ger-aha, nach gurgelndem Gewässer benannt,

ein keilförmiger Landstrich an Flüssen, markant.

 

Der zweite Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen,

zerstörte Kulturen, kaum zu fassen.

Heute schauen wir auf eine blühende Stadt,

die für Touristen einiges zu bieten hat.

Ein berühmter Sohn aus dieser Stadt,

Otto Dix hier seine künstlerischen Spuren hinterlassen hat.

Seine Bilder haben Format

und jedes Blatt ein Unikat.

 

Dunkle Wolken ziehen auf,

der Bus nimmt wieder seinen Lauf.

Wir erreichen das Ziel, die erste Etappe,

für Robert war die Anfahrt nicht von Pappe.

 

Am Abend „Zur Grafschaft“ ein gemeinsames Abendessen,

mit Freunden aus Wittichenau, unvergessen.

Wir sitzen zusammen, in fröhlichen Runden

und plaudern gemütlich so zweieinhalb Stunden.

 

Wittichenau ist in der sächsischen Oberlausitz zu finden,

jährlich die Osterreiter die Auferstehung Christi verkünden.

Der Ort ist reich an Brauchtum und Tradition,

in dieser ländlichen Region.

 

Zweisprachig sind die Tafeln aufgestellt.

Das ist die Heimat der sorbischen Welt.

Bis 1945 war das Land mit Preußen verwachsen,

anschließend fiel es an die Sachsen.

 

Noch vor der Reise las ich über das tschechische Land:

das Zittauer Gebirge liegt am Lausitzer Rand.

Es ragt nach Deutschland mit einer Hand,

wurde früher auch Lausitzer Kamm genannt.

 

 

  1. Tag 20. Mai 2025

Vom Hotel in Hoyerswerda geht es zur „Krabat-Mühle“ in Schwarzkollm. Am Nachmittag starten wir nach Haida in Tschechien. Dort treffen wir Reiseleiterin Dr. Iva Banka. Besuch des Glasmuseums. Weiterfahrt zum Ziel Königgrätz.

 

Nach einer ausgeruhten Nacht,

ziehen wir den Besuch der „Krabat-Mühle“ in Betracht.

1759 wurde Schwarzkollm erstmals genannt,

ein Ort auf dem Hügel, recht bekannt.

 

Die „Schwarze-“ oder auch „Krabat-Mühle“

kennen aus Preußlers Roman „Krabat“ viele.

Auf einer sorbischen Sage beruht der Roman,

von Raben, Schwarzer Magie und Liebe man lesen kann.

 

Hier steht sie nun, die „Schwarze-Mühle“,

das Ausflugsziel für uns und viele.

Wir erleben Gegenstände aus alter Zeit

und schwelgen in der Vergangenheit.

 

„Krabat“, eine serbische Gestalt,

besaß magische Kräfte wie Basalt.

Den Boden fruchtbar zu machen, waren seine Ideen,

am Rande der zahlreichen Lausitzer-Seen.

 

Ein intaktes Mühlrad  finden wir vor,

die Stimme der Brunnenmagd dringt an unser Ohr.

Räder im Mühleninnern rattern,

im Geiste sieht man die Raben flattern.

 

Die „Krabat-Mühle“, ein sehenswertes Ziel,

jedem von uns sehr gefiel.

 

Übrigens ist  Ost-Böhmen das Land der Flüsse

und nach dem Krieg wurden gefasst Beschlüsse.

Deutsche zählen nur mehr 0,5%,

für die Deutschen damals war die Heimat für immer zu End.

 

Später fiel das Sudetenland zur Tschechoslowakei,

auch für die Sudetendeutschen war das Leben nun dort vorbei.

 

Aus Wittichenau kommt am 2. Tag Ehepaar Winter hinzu,

sie sind mit uns vertraut im Nu.

 

Haida oder Novy Bor heißt unser nächstes Ziel.

Ein Besuch des Glasmuseums verspricht sehr viel.

 

Hier treffen wir auch unsere Reiseleiterin,

ihre Berichte sind für uns ein großer Gewinn.

Iva Banska mit ihrem großen Wissen,

wir möchten ihre Erläuterungen über die Städte nicht missen.

Sie ist groß und schlank, trägt blondes Haar,

sie spricht gut deutsch, verständlich und klar.

Voller Erwartung hören wir gespannt

viel über Menschen, Kriege und Politik aus ihrem Land.

 

In Novy-Bor führt sie uns in die Glasindustrie ein.

Schätze aus Glas gibts zu sehn, in kostbarsten Design.

Ob Vasen, Schmuck oder christliche Motive,

spürbar ist immer des Künstlers Initiative.

 

Die Glasmacherkunst, ansässig seit dem 17. Jahrhundert,

die hochwertige Qualität wird international bewundert.

Bedingt durch den immensen Waldbestand,

haben die Menschen damals rasch erkannt,

sich hier in der Region nieder zulassen

und damit das Glasbläserhandwerk entstehen zu lassen.         

1857 wurden Haida die Stadtrechte verliehen

von der österreichischen Kaiserin.

 

 

  1. Tag 22. Mai 2025

Wir starten am Morgen mit einer Stadtführung durch Königgrätz mit Iva Banska. Iva zeigt uns die Highligts der Stadt. Wir besuchen die Galerie der modenen Kunst in Königgrätz. Am Nachmittag Fahrt nach Leitomischl. Die Schlossbesichtigung steht auf dem Programm. Anschließend Geburtstagsumtrunk von Erika Josephie im Klostergarten.

 

Unser Rundgang führt an der „Heilig-Geist-Kathedrale“ vorbei,

das Rathaus am Markt und der weiße Turm sind auch dabei.

Majestätisch ragen die Bauten über der Stadt,

der Bürger damals sein Haus im Renaissance-Stil umgebaut hat.

 

Die Altstadt im barocken Glanz

verkörpert eine unvergessene Eleganz.

Die gesamte Kulisse einfach wunderbar,

alles noch aus der Zeit von Maria Theresia.

1866 kam es zu einer großen Schlacht,

Preussen gegen Österreich und Sachsen gewonnen hat.

 

Robert ausgeruht und sein Bus bereit,

fährt uns dann zur Mittagszeit

nach Leitomischl, der Smetana-Stadt,

im Geist ertönt „Die Moldau“, deren Komposition er vor 100 Jahren geschaffen hat.

 

Drei Wochen im Sommer hören Konzertbesucher recht gespannt,

Smetanas Musik und Menschen kommen aus dem ganzen Land.

 

Das Renaissace-Schloss, ohne Frage,

war ein Highlight vom dritten Tage.

An den Fassaden, 8000 Sgrafitto-Dekore,

das Schloss-Theater mit prächtiger Bühne und Empore.

Bedrich Smetana trat dort erstmals öffentlich auf,

dann nahm seine Karriere ihren Lauf.

 

Auch einem Geburtstagskind wird auf der Fahrt gedacht,

Peter Endler und Iva Banska haben kühlen Sekt für alle mitgebracht.

Mit Erika Josephie stoßen wir an im Klostergarten,

wo wir eine längere Pause machen.

 

Jeden Abend treffen wir uns zur festgelegten Zeit,

gelassen und in Fröhlichkeit,

zum Abendschmaus in der Hotelhalle ein.

Neben Suppe und Gemüse gibt’s auch Fleisch vom gebratenen Schwein.

An Nachspeisen werden köstliche Torten serviert,

die obendrein auch noch hübsch dekoriert.

 

So endet auch der 3. Tag

niemand von uns ihn vermissen mag.

 

 

  1. Tag 22. Mai 2025

Fahrt nach Častolovice. Besuch des Tiergeheges am Schloss, danach Besichtigung des Schlosses. Anschließend freie Zeit z.B. für den Schlosspark. Nachmittag Rückfahrt nach Königgrätz, Zeit zur freien Verfügung. Später Besuch des Ostböhmischen Museums in Königgrätz und am Abend Besuch eines Benefizkonzerts in der Philharmonie.

 

Im 13. Jahrhundert wurde Častolovice aus der Taufe gehoben,

noch heute die Architekten die Bauten loben.

Sehenswert die Kirche, die dem heiligen Veith geweiht,

damals noch im gotischen Kleid.

Später erhielt die Kirche ein barockes Gewand,

als Touristenziel mehr als bekannt.

Im Adlergebirge liegt die Stadt,

die seit 1342 Stadtrechte hat.

 

Wir besuchen das Schloss bei strömenden Regen,

man spürt, dass die Familie Sternberg ihre Schätze pflegen.

Prunkvolle Zimmer in den verschiedenen Tönen,

die das Ganze noch verschönen.

Prachtvolle Kassettendecken im Rittersaal,

alle Motive sind klerikal,

das alte Testament ist hier wiedergegeben,

es zeigt Heilige, die sich mit Psalmen umgeben.

 

Angetan von den Möbeln und Porzellan,

treten wir den Rückzug an.

Es nieselt, wir schauen auf gepflegte Parkanlagen,

die Ersten aus der Gruppe sich in das Schlosscafe wagen.

Die wohlwollende Wärme, der duftende Kuchen,

dazu der Kaffee, ja hier kann man buchen.

 

Am Nachmittag ging es nach Königsgrätz zurück,

mit dem Bus war es nur ein kurzes Stück.

Wir besuchen das Ostböhmische Museum im Zentrum der Stadt,

es interessante Epochen zu bieten hat.

Am Eingang thronen zwei mächtige Figuren links und rechts

der Backsteinfassaden,

bemerkenswert zu sehen einen „Tante Emma- Laden“.

 

Sammlungen naturwissenschaftlich, auch archäologisch bestückt,

manch ein Besucher ist darüber entzückt.

Ein Gürtel, gefasst mit edlem Bijou,

das ist im Museum der besondere Clou.

Königin Elisabeth von Pommern soll ihn einst getragen haben,

prunkvoll schmückend und erhaben.

 

Ein Benefiz-Konzert besucht die Gruppe nach dem Abendessen,

es regnet stark auch unterdessen.

Zur Philharmonie gehen wir zu Fuß,

das Konzert für die Ohren, ein Hochgenuss.

Orchester mit Orgel, ein imposanter Saal,

die Besetzung, die Atmosphäre, international.

Schweizer Studenten führten Werke von Saint-Saiens und Sibelius auf.

Bei Nieselregen geht es dann im Dauerlauf

schnell in unser Hotel zurück.

Wir sind zufrieden und höchst beglückt. 

 

 

  1. Tag 22. Mai 2025

Fahrt nach Pardubice. Führung durch die Stadt. Besuch einer Glas-Kunstaustellung im Schloss. Besuch des Lapidariums, des Münzkabinett und Schlossturmbesteigung. Nach Mittag Rückfahrt nach Königgrätz. Als Abschluss Elbeschifffahrt auf 2 Schiffchen.

 

Der Bus fährt uns nach Pardubice, eine Studentenstadt,

die bereits seit dem 12. Jahrhundert ihren Namen hat.

Seit 1964 unter Denkmalschutz gestellt,

kommen  die Touristen aus aller Welt.

Das Geschlecht von Pernstein regierte über lange Zeit

im Schloss, der ältesten Renaissance-Residenz weit und breit.

Rittersäle, Gegenstände aus prähistorischen Tagen,

originale Gemälde von Lucas Cranach überragen.

 

Ach ja, etwas darf man nicht vergessen,

in Pardubice gibt es besondere Delikatessen:

„Perniky“ heisst die Lebkuchenart.

Wir kaufen davon, es schmeckt apart.

 

Leider gibt es nachzutragen

was Ende 1941 im Dezember sich zugetragen.

Fallschirmspringer hatten sich zur Aufgabe gemacht

und ihre Pläne gut durchdacht.

Ein Attentat auf Heydrich war vorgesehen

und Schreckliches ist darauf geschehen.

Sie mussten mit ihrem Leben bezahlen

und litten unter unendlichen Qualen.

 

Bevor wir am nächsten Tag die Rückfahrt antreten,

wir in zwei Gruppen kleine Boote betreten.

Die Kapitäne fahren uns die Elbe stromab und stromauf.

Alle Honnefer sind heiter und wohlauf.

 

 

  1. Tag 24. Mai 2025

Verabschiedung von Iva Banska und Ehepaar Winter. 700Km Rückreise nach Bad Honnef mit Pausen.

 

Die Rückreise nach Honnef steht heut auf dem Plan,

manch einer es noch gar nicht fassen kann.

Iva Banska und Winters sagen „Ade“,

bei Einigen ich ein Tränchen seh.

 

700km sind es bis zuhause,

dabei gibt es zweimal Pause.

Mit Becherovka und Lebkuchen von Iva und Sekt,

ging eine Reise zuende, die war einfach perfekt. 

 

Dem Orga-Team ist es wieder gelungen,

mit großen und kleinen Vorbereitungen,

die Reise interessant zu gestalten,

wir werden sie in guter Erinnerung behalten.

Wie immer war es eine eindrucksvolle Reise,

wir danken dem Orga-Team auf diese Weise.

 

August/ September 2025   U. M.